Neuigkeiten
11.07.2017, 10:25 Uhr
Neubau des Kreishauses am Standort Darmstadt-Kranichstein
In der jüngsten Kreistagssitzung wurden durch den Kreisausschuss unter dem Titel „Masterplan 2020+“ Ideen und Konzepte zur Sanierung des Kreishauses in Darmstadt-Kranichstein vorgelegt.
Dies ist nach Auffassung des Kreisausschusses notwendig, weil mehrere der sieben Gebäude (Trakte) auf dem Gelände dringend einer Sanierung bedürfen. Betroffen davon sind die Trakte 2 (ehemals Da-Di-Werk), 3 (Sitz Landrat und Hauptverwaltung), 4 (Sitz der Fraktionen) und 5 (ehemals Jugendamt). Der Trakt 1 (Datel-Hochhaus, überwiegend Bauaufsicht) wurde zwischenzeitlich bereits saniert. Die Trakte 6 (Kreistagssitzungssaal) und 7 (KfB-Gebäude) sind neueren Baujahrs und bedürfen noch keiner Sanierung.
Bild: Frank Horneff/Pressestelle des Landkreises Darmstadt-Dieburg
Ein Ingenieurbüro hat im Vorfeld drei Varianten zur Sanierung der Trakte 2 bis 5 untersucht. Die Variante Null geht davon aus, dass alle Gebäude unverändert bleiben und nur einer Sanierung unterzogen werden. Als erste Kostenschätzung werden hierfür 48 Millionen Euro veranschlagt. Die Variante eins geht von einem Abriss und Neubau des Trakts 5 und des darunter liegenden Parkdecks aus. Die Trakte 2 bis 4 blieben baulich unverändert und würden saniert. Hierfür wurden in einer ersten Schätzung 81 Millionen Euro aufgerufen. Die Variante zwei, die vom Kreisausschuss empfohlen wird,  geht hingegen von einem Abriss und Neubau aller Gebäude (außer Trakt 1, 6 und 7) auf dem Gelände aus und soll nach heutiger Kostenschätzung 92 Millionen Euro kosten. Rechnet man die Baukostensteigerungen während der Bauphase mit ein, liegen wir bei mindestens 100 Millionen Euro Baukosten!

Dieser Betrag erscheint der Kreistagsfraktion als deutlich zu hoch und bei der derzeitigen Kassenlage, die Gesamtverschuldung des Landkreises liegt derzeit bei weit über 600 Millionen Euro, nicht darstellbar. Tragbar wäre für die Kreistagsfraktion die Variante eins. Ein Abriss und Neubau des Trakts 5 ist aufgrund der augenscheinlich schlechten Qualität der Bausubstanz unausweichlich. Die anderen drei Trakte sind aber noch so weit in Schuss, dass es sich lohnt, diese zu sanieren. Insgesamt dürften die Arbeiten an den vier Gebäuden nicht mehr als 30 Millionen Euro kosten. Sollte sich in der Planung herausstellen, dass dieser Betrag nicht ausreichend wäre, müsste über die Standards des Baus gesprochen werden. Ähnliche Diskussionen gibt es seit Jahren im Bereich des Schulbaus. Auch hier stellt sich die Frage, baut der Kreis wegen seiner hohen Standards (so weit wie möglich an den Passivhausstandard annähernd) nicht viel zu teuer?

Von den Baukosten abgesehen, bemängelt die Kreistagsfraktion die Tatsache, dass die Abteilungen Jugendamt (Trakt 5) bereits im September 2015 und das Da-Di-Werk (Trakt 2) im Frühjahr 2017 ihre Gebäude geräumt haben und in gemietete Immobilien in Darmstadt und Pfungstadt umgezogen sind. Dadurch entstehen der Kreiskasse jährlich mehrere hunderttausend Euro zusätzliche Mietkosten. Jeder sparsam handelnde Mensch hätte zunächst die Planung betrieben und die betroffenen Abteilungen erst kurz vor Beginn der Bauphase ausgelagert, um die Mietkosten so gering wie möglich zu halten. Allerdings legen die oben beschriebenen Sachverhalte die Vermutung nahe, dass der derzeitigen Kreisregierung der sparsame Umgang mit Steuergeldern nicht so wichtig ist. Vielmehr könnte man zu der Auffassung kommen, dass die Koalition aus Rot-Grün-Gelb nach dem Motto handelt „nach uns die Sintflut“.

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